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Donnerstag, 14. Mai 2015

Jeder von uns hat seine heimlichen Glücks-Vorstellungen.
Wollte mich jemand nach den meinen fragen, müsste ich etwas ganz Unscheinbares nennen, was wohl für niemanden sonst von Belang ist.
Einmal bin ich mit Freunden zusammengesessen und kehre spät nachts in mein Hotel zurück. Draußen ist Flut, und das Geräusch der Brandung erfüllt das kleine Zimmer. Die Balkontür steht weit offen, und ein Windstoß wirft mir meinen Schlafrock entgegen, der am Nagel hängt und mir nun zufliegt wie ein etwas mitgenommener Engel.
Überall spürt man den Geruch der See.
Ich trete auf den kleine Balkon hinaus und schaue auf die heranrollenden Gischtbänder, weißer als weiß im Licht der Bogenlampen.
Ich lausche dem Gesang des Meeres. 
Menschenstimmen sind nicht mehr zu hören.
Nur ab und zu ein spätes Auto den Strand hinab.
So sieht mein Glück aus, so hat es ausgesehen.
Ganz und gar nichts Besonderes, man schämt sich beinahe, es einzugestehen.
Zum Glück braucht man nicht viel zum Glück!

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